Geisig Rhein-Lahn-Kreis | Verbandsgemeinde Bad Ems • Nassau

Gymnastikgruppe feiert Jubiläum mit Bahn und Bus

Zu einem ganz besonderen Tagesausflug ist kürzlich die Gymnastikgruppe des Turnvereins Geisig aufgebrochen. Immerhin konnte die Gruppe ihr 40jähriges Bestehen feiern und zwar diesmal nicht mit einem Fest, sondern mit einem Ausflug nach Linz am Rhein. So sollten alle einen erlebnisreichen Tag verbringen können und nicht etwa schuften müssen, wie bei einer Festveranstaltung.

Weiterhin war weder ein Reisebus bestellt worden, noch kamen die eigenen PKWs zum Einsatz. Man stieg einfach in den Linienbus nach Koblenz. Immerhin ist Geisig gut an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs angebunden. In Koblenz stieg die 20-köpfige Gruppe in einen Zug nach Linz, wo bereits ein historischer Schienenbus wartete. Mit altem Gefährt und lautem Brummen führte die Bahn durch das idyllische Kasbachtal vom Rhein hinauf auf die Höhen des Westerwaldes. Von Linz aus ging die Fahrt vorbei an der Burg Ockenfels bis nach Kasbach; dann weiter zur Brauerei Steffens. Insbesondere der letzte Teil der Steilstrecke macht seinem Namen alle Ehre: Bis hinauf zur Endstation in Kalenborn braucht das Gefährt seine ganze Kraft, um die rund 400 Höhenmeter auf der knapp 9 Kilometer langen Strecke zu überwinden. Der Weg führt durch tiefe Geländeeinschnitte, über schwindelerregende Viadukte und durch das wildromantische Kasbachtal.

Nach so vielen Eindrücken war es Zeit für eine Stärkung im großen Biergarten der Steffens Brauerei, die auch allerlei Historisches zu bieten hatte. Von alten Geräten und Werkzeugen für Haushalt und Landwirtschaft bis zu Fahrzeugen und Traktoren aus Vorkriegszeiten gab es allerlei zu bestaunen. Einen ordentlichen Lärm verursachte die Abfahrt einer Gruppe mit etwa zwanzig alten Sportwagen, meist amerikanischen Cobras, einer schöner anzuschauen, als der andere.

Zurück in Linz, galt es, unter fachkundiger Führung die Altstadt zu entdecken. Allerlei Geschichten, insbesondere über die Linzer „Strünzer„ wurden erzählt, ein Menschenschlag, der zu Übertreibungen neigt, etwa wenn die Giebelwände größer gebaut werden, als die Häuser dahinter, nur um ordentlich anzugeben. Auch die Sprüche auf den Hauswänden enthalten manch „Angeberisches„. Welch besonderen Anziehungspunkt die vollständig erhaltene und restaurierte Altstadt darstellt, wird dadurch deutlich, dass das knapp 6000 Seelen zählende Städtchen etwa sechzig Gaststätten besitzt.

Von großer Fahrt zurück im Clubhaus des Tennisclubs in Geisig wartete eine besondere Überraschung auf die Ausflügler. Der Vorsitzende des Turnvereins, Ulrich Kunz, und seine Stellvertreterin Larissa Bilo beglückwünschten die Gruppe nicht nur zu 40 Jahren steter Übungsarbeit. Sie konnten auch sechs Mitglieder ehren, die die Gruppe, damals noch als Frauengymnastikgruppe, mit gegründet haben und heute immer noch aktiv sind:
Elisabeth Friedrich, Inge Friedrich, Roselinde Pfeiffer, Inge Ludwig, Johanna Heymann und Brunhilde Kunz

Weil sich anfangs der 90iger Jahre erstmals auch einige Männer zur Gruppe gesellt haben, konnten drei von Ihnen für ihre 20-jährige aktive Übungsarbeit geehrt werden:
Horst Friedrich, Edgar Hasselbach und Friedhelm Singhof.

Abschließend meinte Ulrich Kunz: „ Bei so viel Übungseifer jede Woche, gehe ich fest davon aus, dass ich Euch alle in 10 Jahren gesund und munter zum großen 50 jährigen Jubiläum wiedersehe.„