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Drückjagd in Zeiten von Corona

Auch in Corona-Zeiten ist die fachgerechte Jagd und nachhaltige Hege eine wichtige Aufgabe. So fand auch in Geisig kürzlich eine Drückjagd unter besonderen Bedingungen, aber mit sehr gutem Erfolg statt.

Am 14.11.2020 fand in Geisig, trotz Einschränkungen durch CoVID-19, die jährliche Drückjagd statt. Während andere Bundesländer die Jagden trotz Lockdown schnell freigaben, hat RLP erst eine Woche vorher entschieden, dass die Bejagung von Schwarzwild (Wildschweine) absolut nötig ist. Es wurde uns die Erlaubnis und eine ausdrückliche Aufforderung ausgesprochen, den Schwarzwildbestand zu reduzieren. Der deutschen Landwirtschaft droht mit der afrikanischen Schweinepest (ASP) die 2020 in Brandenburg und Sachsen ausgebrochen ist, ein enormer volkswirtschaftlicher Schaden. Auch wenn es in Geisig kaum mehr Schweinehalter gibt, gilt im Falle eines Ausbruchs der ASP, ein komplettes Ernte- und Verbringungsverbot für landwirtschaftliche Produkte; so auch für Milchbauern oder Geflügelhalter.

Wir haben in diesem Jahr die Teilnehmer drastisch reduziert. Es waren 30 Jäger anwesend und mehrere Hundeführer mit 24 Hunden. Damit sich Wanderer und Hundehalter im Vorfeld darauf einstellen können, wurde der Jagdtermin öffentlich ausgehängt und Waldwege abgesperrt. Auf die üblichen Treiber, auch aus der Geisiger Bevölkerung, haben wir notgedrungen verzichten müssen. Der Sportplatz wurde Corona-gerecht abgesperrt. Das Sportheim war geschlossen. Alle Teilnehmer trugen Maske und hielten den nötigen Abstand ein. Die Ausgabe von Essen, das Strecke legen nach der Jagd und auch das Jagdhornblasen waren verboten.

Am Ende konnten wir mit 9 Wildschweinen, vier Rehen und zwei Füchsen ein sehr erfolgreiches Ergebnis vorweisen.

Auf einer Wildkamera konnten wir in diesem Jahr erstmalig Waschbären in Geisig nachweisen. Diese Tiere wurden vor mehr als 100 Jahren in Kurhessen ausgesetzt und verbreiten sich in Gesamtdeutschland. Als sogenannte „Neozoen“ sind sie laut Gesetzgeber unerwünscht und sollen nachhaltig bejagt werden bzw. ausgerottet werden. Leider waren die putzigen Zeitgenossen zu schlau und am Jagdtag vermutlich irgendwo unterwegs oder haben sich in einer Mülltonne versteckt…

Wir bedanken uns für die gute Kooperation mit der Gemeinde und unseren Helfern. Bleiben Sie gesund.

Ihre Jagdpächter Familie Kresken